Wohnungsleerstand 2024: Zweitgrößter Rückgang seit 20 Jahren
Der aktuelle Leerstandsindex zeigt eine deutliche Verknappung auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Im Jahr 2024 sank die Zahl der marktaktiven leerstehenden Wohnungen im Geschosswohnungsbau um rund 45.000 auf 522.000 Einheiten. Die bundesweite Leerstandsquote beträgt nur noch 2,2 Prozent. Dies stellt den zweitgrößten Rückgang in der 24-jährigen Geschichte der Erhebung dar. In 85 Prozent aller Landkreise und kreisfreien Städte ist der Leerstand rückläufig.
Die Leerstandsentwicklung im Jahr 2024 war geprägt durch den Einbruch im Wohnungsneubau (gut 42 Tsd. Wohnungen weniger als 2023) bei anhaltend hoher Nettozuwanderung aus dem Ausland (rund 430 Tsd. Menschen). Die bis Ende 2021 noch spürbare, allmähliche Normalisierung des Wohnungsmarktes wurde angebotsseitig jäh gestoppt.
In den kreisfreien Großstädten liegt die Leerstandsquote nur noch bei 1,2 Prozent (Vorjahr 1,3 Prozent). Auch städtische Kreise weisen nur noch geringe Leerstandsreserven auf (2,2 Prozent, Vorjahr 2,4 Prozent). Selbst in den ländlich geprägten Regionen sinkt der Leerstand, in verdichteten Regionen auf 4 Prozent, in dünn besiedelten Landkreisen auf 4,4 Prozenzt (Vorjahr 4,4 bzw. 4,7 Prozent).
In Schrumpfungsregionen stagniert der Leerstand und beträgt 6,9 Prozent. Demgegenüber liegt der Leerstand in Wachstumsregionen nur bei unterdurchschnittlichen 1,4 Prozent und ist damit weiter entfernt von einem ausgeglichenen Wohnungsmarkt als je zuvor.
Vollvermietung in Metropolen: In den begehrtesten Städten ist der Markt praktisch leergefegt. Freiburg, München und Frankfurt am Main weisen extrem niedrige Leerstandsquoten von je 0,1 Prozent auf. Auch in Münster und Darmstadt (je 0,2 Prozent) ist kaum noch freier Wohnraum verfügbar. Am anderen Ende der Skala stehen Städte wie Dessau-Roßlau (7,6 Prozent) und Pirmasens (7,3 Prozent).
Interessant ist der Blick auf die Veränderung der letzten fünf Jahre. Städte wie Schwerin, Leipzig und Frankfurt (Oder) verzeichnen massive Rückgänge bei den Leerständen (bis zu 2,5 Prozentpunkte weniger seit 2019). Selbst im strukturschwachen Pirmasens schmilzt das Überangebot ab. Nennenswerte Zuwächse beim Leerstand gab es im 5-Jahres-Vergleich fast nur noch in Suhl.
Weitere Informationen
Der CBRE-empirica-Leerstandsindex ist die einzige Datenquelle mit Angaben zum marktaktiven Leerstand in Geschosswohnungen in Deutschland. Grundlage der aktuellen Zahlen bilden Bewirtschaftungsdaten des Immobilienberatungsunternehmens CBRE (rund 864.000 Wohneinheiten zum Stichtag 31.12.2024) sowie umfangreiche Analysen und Schätzungen auf Basis der empirica-Regionaldatenbank und des Statistischen Bundesamtes. Die resultierenden Leerstandquoten werden am Gesamtbestand aller Geschosswohnungen in Wohngebäuden hochgerechnet.
Detaillierte Ergebnisse und weitere Information zur Methodik finden Sie auf der Webseite der empirica ag zum Download.


