Immobilienpreisindex Q3/2025: Aktuelle Markttrends und Revision 2025
Der empirica Immobilienpreisindex für Q3/2025 zeigt differenzierte Entwicklungen auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt. Trotz gestiegener Zinsen haben sich die inserierten Kaufpreise erholt, begünstigt durch Knappheit und gestiegene Einkommen, aber auch durch eine Gewöhnung an das neue Zinsniveau. Aktuell bremst jedoch eine zunehmende Unsicherheit (bedingt durch drohende Einschnitte bei den Haushaltseinkommen durch den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen) die Beseitigung der Knappheit.
Im Bestand steigt der Index bei Ein-/Zweifamilienhäusern (EZFH) im 3.Q’25 wieder an. Der Anstieg zum Vorquartal liegt bei 1,1%, gegenüber dem Vorjahresquartal zeigt sich mit 2,4% eine Trend-Veränderung. Der Index für Eigentumswohnungen (ETW) steigt immerhin leicht um 0,8% zum Vorquartal (2.Q’25), auf das ganze Jahr steht zum Quartal 3.Q’24 ein Zuwachs von 3,0%. Die Indices für Mietwohnungen wachsen mit 1,1% zum Vorquartal etwas stärker. Deutlicher aber ist der Anstieg zum Vorjahr mit 4,7% im Vergleich zum 3.Q’24.
Die Preise für Neubauten steigen tendenziell weiter, da sie durch die Herstellungskosten nach unten abgesichert sind. Andernfalls sind Projekte nicht realisierbar. Bei Bestandsimmobilien hängt die Preisentwicklung stark vom Bauzustand/der Energieeffizienz ab: Je höher der Sanierungsbedarf, desto größer der Preisabschlag, wobei hier hohe Unsicherheiten im Hinblick auf künftige Vorschriften und Förderungen bestehen.
Revision 2025
Aufgrund des massiven Einbruchs der Baugenehmigungen seit 2022 und in Folge der Fertigstellungen und des inserierten Neubauangebots sowie der auseinanderdriftenden Preisentwicklung von Neubauten und Bestandsimmobilien wurde eine grundlegende Revision des empirica-Immobilienpreisindex vorgenommen. Die zentrale Änderung betrifft den Neubau-Index, der nun nur noch Preise neuer Wohnungen der letzten drei Baujahre sowie projektierter Objekte abbildet (statt der letzten zehn Baujahre). In Regionen ohne ausreichendes Neubauangebot in dieser engeren Altersklasse werden keine Werte mehr ausgewiesen. Auch der Bestands-Index wurde überarbeitet, um Verschiebungen im Angebotsmix (z.B. ein höherer Anteil älterer Wohnungen) stärker zu berücksichtigen. Die gesamte Zeitreihe wurde auf Basis der neuen Methodik revidiert; die neuen Werte sind nicht mehr mit den bisherigen Berechnungen vergleichbar und sollten für zeitliche Analysen ausschließlich verwendet werden.
Datenbasis empirica Immobilienpreisindex
Alle Daten des empirica Immobilienpreisindex können als Einzeldatensatz oder über einen Datenbankzugang bei empirica regio bezogen werden. Weitere Zahlen finden Sie in der quartalsweise erscheinenden Publikation zum Index.